
The Journey – Die Reise
Das Reisetagebuch – Von Irland nach Nordschweden
The Journey – Teil 2: Im Fieber – Cardiff/Wales
The Journey – Teil 3: Auf altrömischen Spuren – Bath/England
The Journey – Teil 4: Stonehenge & Brighton
Heute ist es also soweit. Mit der letzten Fähre von Rosslare Harbour werde ich heute Abend nach über neun Jahren Irland verlassen und nach Fishguard in Wales übersetzen.
Es ist die erste Etappe von vielen auf dem Weg nach Nordschweden. Ich habe als Starttermin ganz bewusst den September gewählt, wohl wissend, dass ich damit in den norwegischen und schwedischen Winter hineinfahren werde. Die Route steht nur sehr grob, das einzig wirklich geplante ist die Ankunft bis Ende Dezember 2015 in Gällivare, denn für den Winter habe ich dort einen Job angenommen.
Ein paar Freunde sind da, um mich zu verabschieden, was mir die Sache nicht unbedingt erleichtert. Aber jetzt gilt es erst einmal, rechtzeitig an der Fähre anzukommen. Bis dahin liegen allerdings noch ein paar Stunden Fahrt vor mir.
Während der Fahrt gehen mir tausend Dinge durch den Kopf. Habe ich alles richtig gemacht? Habe ich irgend etwas vergessen? Man wird sehen. In den vergangenen Monaten habe ich meinen gesamten Hausstand bis auf die Dinge, die ich nun noch im „Beast“ habe, verkauft oder verschenkt. Der Verkauf meiner Musikanlage, die schon einen gewissen Wert hatte, war so ziemlich der einzige Verkauf, der mir nicht leicht fiel. Aber ich weiss, dass sie bei jemandem gelandet ist, der genau so musikverrückt ist wie ich und sie gut behandeln wird.
Die Fahrt nach Rosslare Harbour verlief ohne Probleme. Ich bin sogar viel zu früh am Fährhafen angekommen. So früh, dass man mir anbietet, eine Fähre eher zu fahren, was ich gerne annehme.
Die Fähre ist höchstens zur Hälfte belegt und entsprechend wenig Gäste verteilen sich auf die verschiedenen Decks. Die Überfahrt wird mehr als vier Stunden dauern, also suche ich mir einen netten Platz mit guter Aussicht.
Der Transfer nach Fishguard wäre sicher ruhig und langweilig geworden, wenn nicht ein offensichtlich leicht alkoholisiertes Pärchen sich dazu entschlossen hätte, die Schwierigkeiten in ihrer Beziehung auf diesem Deck zu klären. Einzelheiten zu den Problemen und anderer Dinge möchte ich hier aus jugendschutzrechtlichen Dingen nicht niederschreiben. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging der jungen Dame dann aber wohl die Kraft aus und sie setzte sich hin mit den Worten „I need a break“….
Das hätte ich ihr ja sehr gegönnt, wenn sie sich nicht ausgerechnet unter hunderten freien Plätzen einen an meinem Tisch ausgesucht hätte. Ich machte sie auch darauf aufmerksam, aber sie bestand darauf, mir zu erklären, wie es denn zu dem Disput mit ihrem Freund gekommen war. Damit ich keinen falschen Eindruck von ihr bekäme, wie sie mir sagte. Nach wenigen Minuten allerdings erlöste mich einer der Stewards und verfrachtete sie an einen anderen Tisch.
Noch mal Glück gehabt!
Der weitere Verlauf der Überfahrt verlief recht unspektakulär. Da es mittlerweile auch schon dunkel geworden war, gab es auch keine tolle Aussicht über das Meer.
In Fishguard habe ich nur noch den Fährhafen schnell verlassen und mir auf dem nächstgelegenen grösseren Rastplatz einen Platz zum Übernachten gesucht.
Irland war damit nun zu einer Geschichte in meinem Leben geworden. Genau genommen könnte ich genügend Geschichten über Irland schreiben, so dass es für einen zweiten Blog reichen würde. Aber ich will mal nicht übertreiben…..
Der nächste Bericht kommt aus Cardiff…
…der walisischen Hauptstadt. Lasst euch überraschen!