Go North -The Beast

Intro – Vanlife in Schweden

Vanlife in Schweden

Vanlife in Schweden – klingt erst einmal toll und nach Urlaub. Eines kann ich euch sagen: Urlaub ist es nicht. Jedenfalls nicht immer. Aber spannend! Und ganz richtig ist die Beschränkung auf Schweden auch nicht. Dadurch, dass ich mich die meiste Zeit des Jahres im Norden des Landes aufhalte, besuche ich auch gerne Norwegen und Finnland.

Die meisten Vanlifer bevorzugen eher den Aufenthalt in den südlicheren Ländern. Ich nicht. Dort ist es mir zu warm. Obwohl es hier im Norden auch zunehmend wärmer wird. Man findet mich tatsächlich hauptsächlich in Schweden, was natürlich auch damit zu tun hat, dass ich dort offiziell wohnhaft gemeldet bin. Genau genommen besteht diese fixe Adresse jedoch aus einer Postbox, die ich mehrfach im Jahr anfahre, um dort meine Post einzusammeln, denn „My Home Is My Van“. Eine feste Adresse benötigt jeder, der in Schweden auf Dauer wohnen will. Sie ist eine Voraussetzung für die begehrte Personnummer, ohne die hier so gut wie gar nichts geht.

Vanlife in Schweden – das bedeutet aber auch, dass ich mich den örtlichen Gegebenheiten anpassen muss. Und auch will. Schliesslich bin ich auch nach mehreren Jahren immer noch Gast in diesem Land. Und dankbar dafür, dass ich hier so leben darf, wie ich möchte. Was nicht bedeutet, dass ich mich nicht auch kritisch mit den Gegebenheiten hier auseinandersetze. Nicht alles, was ich hier sehe und erlebe, gefällt mir auch.

Sonnenaufgang in Koskullskulle

Das wäre aber wohl in anderen Ländern ähnlich. Am wenigsten gefällt mir mein jährlicher Steuerbescheid. Ja, auch ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten. Auch wenn ich in Riesenschritten auf die Hundert Lebensjahre zuschreite, ist es bis zur Rente doch noch ein weiter Weg. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich mein eigener Chef bin. Jeden anderen Chef würde ich bei meinem Lebensstil wohl auch in den Wahnsinn treiben.

Vanlife in Schweden – es muss auch irgend wie finanziert werden. Bevor ich nach Schweden zog, hatte ich einen sicheren Job und hätte bei meinem Arbeitgeber alt und grau werden und irgend wann in Rente gehen können. Beides schien mir aber nicht wirklich verlockend zu sein.

Schloss Läckö

Ausserdem war der Aufenthalt in Irland nicht wirklich geplant, denn Schweden war schon immer mein Traumziel.

Wenn ihr wollt, könnt ihr mehr über die Reise von Irland -wo ich immerhin fast neun Jahre gelebt habe- nach Schweden im Blog in der Rubrik „The Journey-Die Reise“ nachlesen.

In der nächsten Zeit werde ich mein Tagebuch der Reise, die immerhin fast vier Monate gedauert hat, nach und nach dort veröffentlichen.

Hier in Schweden habe ich einen Handwerksbetrieb als Elektroinstallateur eröffnet. Der hält mich am Leben und sorgt für den Treibstoff im Tank von „The Beast“.

„The Beast“ in Jokkmokk, 2015

Grosse Sprünge sind damit aber nicht drin. Das habe ich mir aber selber so ausgesucht. Schliesslich will ich hier nicht hauptsächlich leben, um zu arbeiten. Auch wenn es abgedroschen klingen mag, bin ich hier, um noch etwas zu ER-leben. Das bedeutet, dass ich nur dann Jobs annehme, wenn sie mir gefallen. Oder, wenn ich tatsächlich muss, um die nächsten Wochen zu überleben. Auch das ist schon vorgekommen. Hin und wieder schreibe ich auch für andere Blogs. Nur ist das sehr zeitaufwendig und auch leider nicht lukrativ. Also nicht wirklich ein zweites Standbein.

Vanlife in Schweden – das mag für Viele erst einmal romantisch und abenteuerlich klingen. Ist es auch. Manchmal. Aber eben nicht immer. Wenn man Heute nicht weiss, woher das Geld für die nächste Woche kommen soll, treten die Romantik und das Abenteuer in den Hintergrund. Da hilft dann nur improvisieren, eine gute Idee oder etwas Glück. Oder alles zusammen.

Frühstück im Wald

Bislang hat das immer irgend wie funktioniert, aber momentan sind die Zeiten etwas schwierig. Nichts desto trotz würde ich meinen Lebensstil nicht ändern wollen, in die Zukunft sehen kann ich aber auch nicht. Es wird auch wieder bessere Zeiten geben…

Vanlife in Schweden – das bedeutet aber auch Leben inmitten einer wunderbaren Landschaft und in einem wunderschönen Land. Gewürzt mit Ausflügen zu den Nachbarn in Norwegen oder Finnland. Manchmal halte ich mich mehrere Tage an einem Ort auf, manchmal auch nur eine Nacht. Dann ist es von Vorteil, in einer „Mobilie“ zu leben und nicht in einer „Immobilie“. Ich habe mein Haus immer dabei. Und mit Keira eine tolle Begleiterin! Meine Aufträge führen mich durch ganz Schweden, und so oft

es geht, verbinde ich den Job mit meinem Hobby und erkunde die Gegend. Entweder per Pedes oder mit dem Mountainbike. Die Menschen, die ich dabei treffe, sind immer neugierig und aufgeschlossen. Jede Begegnung wird dabei zum Ereignis. Denn gewöhnlicherweise habe ich nur wenig Besuch. Was auch dem Umstand geschuldet ist, dass ich Heute nicht immer weiss, wo ich Morgen sein werde. Allerdings hatte ich im vergangenen Jahr so viel Besuch, wie in den vorangegangenen Jahren zusammen nicht. Eine positive Seite des Vanlife. Ich muss nicht immer inmitten eines Waldes stehen, auch wenn ich das bevorzuge, selbst ein einfacher Parkplatz kann ein wenig abseits davon eine schöne Landschaft oder die Möglichkeit zum Baden in einem See oder Fluss bieten. Oder zum Angeln.

Meine Arbeit ermöglicht mir das Reisen durch diese schönen Länder. Das war im vergangenen Jahr schwierig, es wird aber wieder besser werden. Es gibt noch einige weisse Flecken auf meiner persönlichen Skandinavien-Karte, die noch verschwinden müssen…und ihr könnt dabei sein, wenn ihr möchtet!

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