The Journey – Die Reise II
Teil 2: Im Fieber – Cardiff/Wales
Der Morgen fängt schon gut an… Voller Vorfreude auf eine gute Tasse Kaffee schalte ich die Kaffeemaschine ein, im selben Augenblick ertönt ein Alarmsignal. Der 220-Volt-Inverter verweigert seinen Dienst. Nicht, dass er überlastet wäre, das Gerät will einfach keine 220 Volt mehr erzeugen! Und dies gleich am zweiten Tag meiner Reise, obwohl er doch in den vergangenen Monaten einwandfrei funktionierte. Egal, Kaffee kann man zum Glück auch auf andere Art und Weise machen.
Ich lasse mir durch diese kleine technische Panne aber den Morgen nicht verderben, und nach einem guten Frühstück mache ich mich auf den Weg in Richtung Cardiff (sprich: Zardiff).
Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrn….
Cardiff ist die Hauptstadt des zum Vereinigten Königreich gehörenden Wales.
Ähnlich wie die Schotten im Norden der britischen Insel sind auch die Waliser dem Vereinigten Königreich nicht ganz freiwillig beigetreten. Das ist aber schon eine ganze Weile her, und daher sind Kriegshandlungen nicht zu befürchten. Und wie in Irland und Schottland sind auch hier alle Strassenschilder zweisprachig. In Irland und Schottland Gälisch und Englisch, hier in Wales Walisisch und Englisch. Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogo. Dies ist nicht etwa der Versuch von Keira, meine Tastatur zu benutzen, sondern dies ist der wohl längste Ortsname in Europa, wenn nicht gar auf der Erde. Walisisch eben.
Ich entscheide mich für die Route über die A40 und die M4. Das sind etwa 170 Kilometer.
Am späten Nachmittag, es dürfte etwa Teatime gewesen sein, erreiche ich Cardiff. Es fällt mir sofort auf, dass in dieser doch relativ grossen Stadt recht wenig Verkehr auf den Strassen zu finden ist. Das gilt auch für
Fussgänger. Mir soll´s recht sein, erleichtert es mir doch die Suche nach einem Parkplatz. Ich finde einen mitten im Stadtzentrum, auch noch kostenfrei in der Nähe des Cardiff Castle. Und der Polizei-Station. Was soll jetzt noch schiefgehen!
Bei meinem Spaziergang durch die Innenstadt sehe ich dann plötzlich einen riesengrossen Rugbyball, den irgend jemand mit voller Wucht in die Befestigungsmauer des Schlosses geworfen hat.
Wales im Rugby-Fieber
Jetzt wird auch klar, warum es in der Stadt so ruhig ist: Es ist Rugby WM! Ganz Wales ist im Rugby-Fieber, spielt gerade gegen die Fidschi-Inseln im eigenen Stadion. In der Fussgängerzone wimmelt es von Fliegenden Händlern,
die alle irgend welche Souvenirs an die Leute bringen wollen. Es sind
nur ein paar Meter bis zum Millenium-Stadion, welches Heute natürlich ausverkauft ist. Es passen etwas mehr als 70.000 Zuschauer in das Stadion. Um so mehr bin ich erstaunt, dass es so ruhig ist. Verliert Wales etwa gerade das Spiel? Als kleine Info: Das Stadion wurde übrigens ein oder zwei Jahre später umbenannt und heisst jetzt wohl Principality-Stadium.
Leider ist das Schloss um diese Zeit nicht mehr zugänglich, aber auch die Parkanlagen drumherum sind einen Spaziergang wert.
Spontane Parties
Plötzlich füllen sich die Strassen, das Spiel ist vorbei und: Wales hat gewonnen! Das führt zu spontanen Tänzchen und Parties auf den Strassen, dennoch verteilen sich die 70.000 Zuschauer relativ schnell in der Stadt.
Ich aber schaue mir noch ein wenig die Stadt an und mache einen Spaziergang am River Taff, der mitten durch Cardiff und am Stadion entlang fliesst.
Ich verbringe die Nacht mitten in der Stadt, an dem Ort, an dem ich am Nachmittag „The Beast“ geparkt habe.
Die weitere Reiseplanung sieht vor, dass ich am nächsten Tag Cardiff und damit auch Wales wieder verlassen werde, um nach England zu fahren.
Als nächstes von noch einigen kommenden Highlights auf dieser Tour steht die alte Römerstadt Bath auf dem Programm.
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