Go North -The Beast
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„The Beast“ – Reparaturen und Wartung, Teil I

Eigentlich wollte ich euch ja schon vor einer Woche etwas über den Fortgang der Arbeiten an „The Beast“ berichten. Aber wie es nun mal bei Reparaturen und Wartungsarbeiten an einem Auto ist…Auto fängt mit „Au“ an und endet mit „O“ ;-).

Geplant waren die Erneuerung der Trommelbremsbeläge für die Handbremse, da diese schon so gut wie keine Funktion mehr hatte. Dann die Erneuerung der Scheibenbremsbeläge an beiden Achsen. Erneuerung der Bremsflüssigkeit, die schon viel zu lange im Bremssystem ist. Ein weiterer Versuch, die Ölablassschraube zu lösen und endlich einmal das Motoröl zu wechseln. Außerdem alle Über- und Unterdruckschläuche prüfen und, wenn nötig, ersetzen. So weit also der Plan die Technik betreffend.

Und dann sind da noch ein paar „Kleinigkeiten“, die die Optik von „The Beast“ betreffen.

Geplant waren für die Arbeiten eine bis eineinhalb Wochen. Immer abhängig natürlich vom Wetter, denn alle Arbeiten müssen oder mussten Draußen gemacht werden. Es gibt hier zwar an meinem Stellplatz eine kleine ehemalige Werkstatt mit einer Grube, nur ist das Einfahrtstor leider zu niedrig.

Die dritte Woche ist jetzt vergangen. Leider bin ich immer noch nicht ganz fertig mit den Arbeiten :-(.

Eigentlich wären diese Instandsetzungsarbeiten in nächster Zeit ohnehin notwendig gewesen. Die letzte Motivation aber war die geplante Reise nach Deutschland zur Hochzeit meines Jüngsten im September. Ob diese Reise, die Mitte August starten soll, überhaupt stattfinden kann, steht allerdings derzeit in den Sternen, denn die Auftragslage für meine Firma ist in diesem Jahr leider nicht so gut. Aber es sind ja auch noch ein paar Wochen…

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Jetzt aber zu den eigentlichen Arbeiten an „The Beast“.

Begonnen habe ich mit dem einfacheren Arbeiten. Ich hatte zwar schon vor längerer Zeit einzelne Druck- und Unterdruckschläuche sowie die Unterdruckpumpe im Motorbereich ersetzt. Trotz allem hatte ich den Eindruck, als würde etwas nicht stimmen. Denn, wie man so schön sagt, manchmal kam „The Beast“ beim Beschleunigen nicht „aus dem Quark“. Ein anderes mal funktionierte alles ganz toll.

Also habe ich mir alle Druckschläuche noch einmal etwas genauer angesehen. Und in der Tat habe ich ein paar Schläuche entdeckt, die an ihren Enden eingerissen waren oder irgendwo sonst porös geworden waren. Die porösen Stellen habe ich auch nur entdeckt, wenn ich die Schläuche abgenommen und genau untersucht habe.

Da ich diese Art Schläuche als Ersatzteile eigentlich immer dabei habe, wurden die defekten Schläuche ersetzt. Fünf Stück an der Zahl. Bei der ersten Testfahrt war „The Beast“ im unteren Drehzahlbereich schon deutlich agiler als vorher. Also konnte ich diesen Teil der Arbeiten schon einmal als erfolgreich abhaken.

Bei dieser Arbeit war mir allerdings aufgefallen, dass der Keilrippenriemen nach dem Starten des Motors jedes mal jämmerlich quietschte und erst nach längerer Zeit wieder Ruhe gab. Und das, obwohl der Riemen relativ neu ist. Eigentlich spannt sich der Riemen automatisch nach, dürfte also gar nicht quietschen. Ich weiß natürlich, wo die Spannrolle sitzt, trotzdem habe ich erst einmal recherchiert, was die Ursache sein könnte. Es stellte sich heraus, dass diese Spannrolle, wie der Name schon sagt, durch eine starke Feder, die als solche nicht erkannt werden kann, gespannt wird. Ich habe dann diese Feder nach einigen Einsätzen von Sprühfett davon überzeugen können, die Rolle wieder zu spannen. Immer darauf achtend, den Riemen nicht mit dem Sprühfett zu treffen…man hat ja sonst nichts zu tun :-).

Für die nächsten Tage war durchgehend trockenes Wetter vorhergesagt. Deswegen entschloss ich mich, als nächstes die Bremsbeläge in Angriff zu nehmen.

Ich konnte ja nicht ahnen, was da auf mich zukommen würde…

Da „The Beast“ heckangetrieben wird und die Handbremse auf die hinteren Räder wirkt, fange ich auch mit der Hinterachse an.

Der Anfang war relativ einfach. Rad und Bremssattel sind einfach zu entfernen. Dumm nur, dass die Bremsbeläge für die Trommelbremse (der Handbremse) natürlich unter der Bremsscheibe sitzen. Also muss die Bremsscheibe herunter. Erstaunlicherweise ist die nach weit über zwanzig Jahren noch in recht gutem Zustand, musste also nicht getauscht werden.

Allerdings hat es mich mehrere Stunden gekostet, die erste Bremsscheibe überhaupt von der Achse zu bekommen. Alles mit dem Gedanken, sie ja wieder einzubauen und deswegen nicht zu verformen oder einen Höhenschlag an der Scheibe zu verursachen.

Auch die Trommelbremsbeläge der Handbremse waren noch nicht bis auf das Eisen abgenutzt. Allerdings begann jetzt der spannende Teil, denn die Bremsbeläge sind durch Federn und Spanner unter der Bremsscheibe (die jetzt ausgebaut war) befestigt. Dies bedeutet, dass ich diese Federn und Spanner erst einmal heraus bekommen und später die neuen wieder einbauen muss.

Was hier so einfach klingt, sollte sich als echte Geduldsprobe erweisen. Das wusste ich allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht, also habe ich an diesem Tag erst einmal Feierabend gemacht.

Am nächsten Tag war das Ausbauen der Federn und Spanner dann doch einfacher als gedacht. Nach all den Jahren hatte sich natürlich eine Menge Abrieb und sonstiger Schmutz abgelagert. Den durfte ich jetzt erst einmal entfernen. Viel interessanter wurde allerdings das Einbauen der neuen Trommelbremsbeläge. Nachdem ich die alten Federn und Spanner ausgebaut hatte, mussten die neuen auch wieder eingebaut werden.

Ihr dürft dabei nicht vergessen, dass ich diese Arbeiten zum ersten mal gemacht habe. Schließlich bin ich kein Automechaniker, sondern Elektromeister. Also habe ich das gemacht, was wohl die meisten anderen in meiner Situation auch gemacht hätten. Ich habe Youtube studiert. Ich besitze zwar auch ein „Wie-mach-ich´s-mir-selbst“-Reparaturbuch, es stellte sich aber heraus, dass viele Angaben Masse und benötigtes Werkzeug betreffend unbrauchbar waren.

Auf Youtube fand ich Anleitungen zum Aus- und Einbau der Handbremsbeläge für mein Fahrzeug. Aber immer dann, wenn es um den Einbau der Federn und Spanner ging, es also -im wahrsten Sinne des Wortes- spannend wurde, kam dies in den Videos nicht vor…? Heute weiß ich, warum! Wer veröffentlicht schon gerne ein Video, das einen laut fluchend zeigt? Nach wirklich stundenlangem Suchen fand ich dann doch noch ein Video, welches den Trick beim Einbauen speziell der Federn zeigte! Aber selbst mit dem Wissen um diesen Trick hat es dann noch einmal eine gute Stunde gedauert, bis die ganzen Teile dann eingebaut waren.

Der Einbau der neuen Scheibenbremsbeläge ging dann wesentlich einfacher, auch wenn ich ein paar Modifikationen an den Belägen vorzunehmen hatte (siehe Foto). Die waren aber zum Glück nicht sicherheitsrelevant. Nachdem ich dann noch das Kabel für den Belags-Sensor repariert hatte, war die Arbeit am ersten Rad erledigt.

Etwas demotiviert habe ich mich an die Arbeiten für das zweite Hinterrad gemacht. Einzelheiten will ich euch ersparen. Aber durch mein neu erworbenes „Know-How“ 🙂 gingen die Arbeiten wesentlich flüssiger und dadurch natürlich schneller von der Hand. Wahrscheinlich ist an den Bremsen viele Jahre nichts getan worden. Dafür waren sie in erstaunlich gutem Zustand. Auch wenn ich natürlich froh war, das eine oder andere Teil gewechselt zu haben (siehe Foto).

Am dritten Tag habe ich mich dann um die Einstellungen für die Handbremse gekümmert.

Ich war bis dato immer davon ausgegangen, dass „The Beast“ im Jahr 2000 oder 2001 das Licht der Welt erblickt hatte, bei einer Erstzulassung im Mai 2001. Ich musste aber feststellen, dass es 1999 gewesen sein muss (oder sogar früher), denn einige Bauteile wurden ab dem Jahr 2000 gar nicht mehr an den LT´s verbaut…

Sei´s drum, nach der Einstellung der Handbremse ging es dann mit der Vorderachse weiter. Die Handbremse zieht übrigens wieder super! War ja auch der eigentliche Sinn des Ganzen.

Die Scheibenbremsbeläge an der Vorderachse hatte ich schon einmal getauscht. Ich wusste also, was auf mich zukommen würde.

Die Bremsscheiben sind noch in sehr gutem Zustand. Also eine Sorge weniger. Alles reinigen und dann die neuen Bremsbeläge einsetzen. Was an der Vorderachse relativ einfach ist. Die Arbeiten dauerten, mit Aufbocken und sichern des Fahrzeugs, insgesamt nur drei Stunden. Im Gegensatz zu den Belägen an der Hinterachse passten die Beläge der Vorderachse ohne Modifikationen.

Als das linke Vorderrad hoch genug in der Luft schwebte, habe ich die Möglichkeit genutzt, den auch schon lange genutzten Dieselfilter zu wechseln. Die Einbaulage über dem Achsträger macht die Sache nicht ganz so einfach. Wenn man eine Grube oder einen Lifter zur Verfügung hat, ist der Wechsel des Filters wohl einfacher. Wenn man aber unter dem Wagen liegt, gestaltet sich das ein wenig problematischer. Denn grundsätzlich sind die Arme immer zu kurz oder nicht aus Gummi oder man hat einen Arm zu wenig. Die Einbauposition erlaubt es auch nicht, den Dieselfilter zu füllen, da man den Diesel immer wieder verschütten würde.

Irgend wie habe ich es natürlich trotz dem hinbekommen, den Filter zu erneuern. Beim ersten Starten nach dem Wechsel musste der Motor zwar ganz schön „orgeln“, eine Folge des leeren Dieselfilters, aber die Leitungen waren alle dicht und der Motor läuft jetzt gut und ruckelfrei.

Damit endet hier dieser Beitrag. Die Arbeiten an „The Beast“ sind es aber noch nicht. Deswegen habe ich einen zweiten Teil geschrieben. Die Arbeiten, die jetzt noch anliegen, bereiten mir schon etwas Unbehagen. Schließlich mache ich auch diese zum ersten mal. Aber irgend wie wird’s schon klappen…

Wer mich ein wenig unterstützen will, kann dies gerne über diesen Link machen.

Euch wünsche ich erst einmal ein schönes Wochenende. Und wenn ihr in Schweden sein solltet, einen schönen Muttertag!

Und wie immer seht ihr das grosse Bild, wenn ihr auf das kleine klickt 😉

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