Go North -The Beast
The Beast,  Vanlife

“The Beast” ist wieder da! Teil IV

Zurück nach turbulenten Zeiten

Hier geht´s zu Teil III

Wir haben das Jahr 2023 glücklich erreicht, Goodbye 2022, du warst nicht so toll..!

„The Beast“ macht schlapp…

Wir hangeln uns langsam an der E4 entlang wieder nordwärts. Leider jedoch bemerke ich nach ein paar Tagen, dass die Motorleistung bei “The Beast” stark nachlässt. Bei einem Quick-Check stellt sich heraus, dass der Stecker und der Kontakt am Luftmengenmesser verschmort sind und deswegen der Sensor und dadurch der Turbo nicht richtig arbeitet. Wie das passieren konnte, weiss ich nicht. Aber ein neuer Luftmengenmesser muss her. Einen neuen Stecker kann ich leider nicht bestellen, also werde ich improvisieren müssen.

Das bedeutet aber auch, dass ich mir das Ersatzteil dorthin liefern lassen muss, wo ich es auch aufpicken kann. Hier bietet sich der Rastplatz Jävre an. Man kann dort problemlos die Fahrtrichtung auf der E4 wechseln und es gibt dort einen Postombud in einem kleinen ICA.

Ausserdem gibt es an der E4 zwischen Umeá und Piteá mehrere Parkplätze, zwischen denen ich hin- und her wechseln kann.

Das Ersatzteil dauert ein paar Tage länger als erwartet. Der Austausch klappt dann aber problemlos, auch mit improvisiertem Stecker.

Es kommt zum Glück auch ein kleinerer Auftrag rein, der mich weg von der E4 nach Kabdalis führt.

Also hinfahren, Auftrag erledigen, dann wieder zurück nach Jävre. Denn dort will ich mich mit jemandem treffen, den ich über Facebook kennengelernt habe und der mich mit ein paar wichtigen Dingen aus Deutschland versorgen wird. So weit der Plan…

Nichts geht mehr

Der Auftrag lief gut und war schnell erledigt, wenn auch nicht ganz ohne Hindernisse.

Ich übernachte auf dem Hof des Kunden in “The Beast” und will am nächsten Morgen den Motor starten, aber nichts passiert.

Auch dieses mal bringt ein etwas längerer Check die Auflösung des Rätsels.

Der Anlasser funktioniert nicht mehr!

Mein Kunde erlaubt mir glücklicherweise, auf seinem Grundstück stehen zu bleiben, bis die Reparatur beendet ist. Fahren kann ich ja ohnehin nicht mehr.

An dieser Stelle nochmals einen grossen Dank an Patrick!

Ich baue also den Anlasser aus. Das klingt jetzt einfacher, als es tatsächlich ist. Einmal abgesehen davon, dass der Einbauort für den Anlasser alles andere als grosszügig bemessen ist (Danke, Volkswagen!), musste die Reparatur ohne Bühne oder Reparaturgrube ausgeführt werden, es war saukalt und es lag Schnee. Also nicht die besten Voraussetzungen.

Den Wagen aufgebockt, Anlasser ausgebaut, getestet, funktioniert !? Anlasser wieder eingebaut. Funktioniert nicht. Neuen Anlasser bestellt. Anlasser wieder ausgebaut. Erneut getestet. Funktioniert. Noch einmal einbauen? Nein! Lieber warte ich auf die Lieferung des neuen Anlassers. Denn dieses Ein- und Ausbauen ist gewiss kein Vergnügen. Zwischendurch sank die Temperatur in einer Nacht auf fast -30° C und ich hatte nicht wirklich Lust, mir den Allerwertesten abzufrieren.

Das Ersatzteil wird dann aber nicht nach Kabdalis geliefert, sondern nach Jokkmokk. Glücklicherweise muss auch Patrick dort ein Paket abholen und nimmt mich mit… 🙂

Also kann ich den neuen Anlasser einbauen. Auch wenn hier wieder ein wenig Improvisationtalent gefragt war.

Danach war “The Beast” aber wieder einsatzbereit und ich konnte Kabdalis wieder verlassen. Insgesamt habe ich aber zehn Tage dort gestanden und das Treffen am Rastplatz Jävre war dadurch nicht möglich gewesen.

…und weiter geht´s 🙁

Das sollte es mit den Reparaturen aber noch nicht gewesen sein. Ich hörte schon seit längerem ein toktoktok-Geräusch aus der Motorgegend. Man sagte mir, das könne nur die Vakuum-Pumpe sein. Bei der Funktionsweise der Pumpe in einem VW LT 35 würde das passen.

Mittlerweile war es Ende März geworden. Ich hatte einen länger andauernden Auftrag zu erledigen, also bestellte ich das Ersatzteil an diese Adresse und wechselte dann einige Tage später die Vakuumpumpe aus.

Der Wechsel brachte aber nicht den gewünschten Erfolg, denn das Geräusch gab es auch weiterhin.

Aber weil ich schon gerade dabei war, hatte ich auch die beiden Abdeckungen für die Rücklichter mitbestellt. Die linke Abdeckung hatte ein Loch. Dadurch lief aber immer mal wieder Wasser hinter die Abdeckung in den Lampenhalter. Und damit auch beide Seiten gleich aussehen, habe ich also beide Seiten gewechselt.

Der krönende Abschluss…

Am Mittwoch vor Pfingsten war es dann soweit. Der Motor fing an zu ruckeln, viele Kontrolllampen begannen zu leuchten und es roch nach verbranntem Gummi.

Aber Glück im Unglück. Das Malheur passierte nicht weit entfernt von einer Autowerkstatt in Lycksele. Einer der Mechaniker kam zu “The Beast”, schaute sich die Sache an und hatte den Fehler schnell entdeckt. Ich schaffte es gerade noch irgend wie auf den Parkplatz der Werkstatt.

Das Ersatzteil wurde in die Werkstatt bestellt und war schon am nächsten Tag da.

Dieses mal war es die Riemenscheibe für die Kurbelwelle.

Auch wenn das Ersatzteil schnell da war, begann jetzt aber erst einmal der Frust…!

Ich stehe also mit “The Beast” zwischen der geballten Macht schwedischer Autowerkstatt-Ketten. Auf der linken Seite MECA, auf der rechten Mekonomen.

In beiden Werkstätten war für die nächsten zwei bis drei Wochen kein freier Termin zu bekommen.

Selbst ist der Mann…

Allerdings hatte ich weder Zeit noch Lust, so lange vor einer Werkstatt warten zu müssen. Schliesslich lebe ich in “The Beast”.

Aber ich war mir nicht sicher, ob ich die Reparatur selber würde ausführen können. Zumal ich dafür Spezialwerkzeug benötigen würde, welches ich allerdings nicht hatte.

Ich will euch langwierige Einzelheiten ersparen. Es lief darauf hinaus, dass ich die Reparatur selber machen würde. Dazu bekam ich allerdings alle Unterstützung von Mekonomen, ohne die ich das garantiert nicht geschafft hätte. Schon nicht wegen des benötigten Spezialwerkzeugs.

Ein Profi hätte das alles sicher schneller geschafft, aber trotz allem war ich am Pfingstsonntag fertig mit der Reparatur. Auch ohne Hebebühne. Zwar musste ich noch einen neuen Keilriemen einbauen, aber das war´s dann auch.

Seit dem fährt “The Beast” wieder problemlos und ohne störende Geräusche aus der Motorgegend. Es reicht jetzt aber auch erst einmal.

Stockholm und Fulufjällets Nationalpark

Mittlerweile ist das Ende des Juli erreicht. Seit der Reparatur hatte ich einige Kilometer zu fahren. Schliesslich muss ich ja auch mal etwas Geld verdienen und ich hatte einen wichtigen Termin in der Hauptstadt wahrzunehmen. Gerade bin ich auf der Rückfahrt von Stockholm im Fulufjällets Nationalpark gelandet und werde wohl ein paar Tage hier verbringen.

Doch das ist eine neue Geschichte…

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