Go North -The Beast
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Mit „The Beast“ nach Germanien – Teil 3

In der gestrigen Nacht waren wir mit „The Beast“ glücklich und ohne Komplikationen, auch ohne Grenzkontrolle, in Germanien angekommen.

Einige Fotos und die Videos sind mit dem Handy gemacht worden, ich hoffe, das stört nicht allzu sehr…

Wir hatten die Nacht auf dem erstbesten Rastplatz an der A1 verbracht und machten uns nun auf den Weg zum eigentlichen Ziel dieser Reise. Immerhin waren es bis dorthin auch noch etwa 200 Kilometer, gerechnet ab Fähranleger.

Zunächst muss ich hier wohl sagen, dass ich durch das Verkehrsverhalten der Schweden wohl etwas verwöhnt worden bin. Staus gibt es dort so gut wie nicht, es sei denn mal zur Rush-Hour in größeren Städten. Von denen wir aber nicht so viele haben. Auch das Fahrverhalten scheint mir doch deutlich entspannter und ruhiger zu sein als in Deutschland. Nicht zu vergessen die von den Schweden gefahrenen Geschwindigkeiten. Die Hupe benutzen wir in Schweden eigentlich nur, wenn wir ein Rudel Rentiere oder mal einen Elch auf uns aufmerksam machen wollen.

In Deutschland jedoch fühlen sich offenbar viele in ihrer Freiheit eingeschränkt, wenn sie nicht mit 220 km/h über die Autobahn donnern dürfen. Ich muss ja auch nicht alles verstehen 🙂 . Ganz davon abgesehen, dass ich dieses Problem mit „The Beast“ ohnehin nicht habe.

Auf unserem weiteren Weg musste ich aber zunächst einmal südlich um Hamburg herum fahren.

Und natürlich gab es einen langen Stau, aber nur, Odin sei Dank, auf der Gegenfahrbahn.

Ich verliess die Autobahn A1 an der Abfahrt Rade. In dieser Gegend kenne ich mich aus, oder besser, ich kannte mich dort vor vielen Jahren aus. Die nächste Möglichkeit an der B3 habe ich dann erst einmal genutzt, um Keira laufen zu lassen und mir einen Kaffee zu gönnen.

Von der B3 musste ich dann auf die B73 wechseln, Richtung Norden, fast bis zu ihrem Ende. Sie ist eine der Straßen, auf der man besser keinen Lkw oder Traktor vor sich haben sollte, weil das die Reisezeit nicht unerheblich verlängern würde. Nicht, dass wir diese Zeit nicht gehabt hätten…

Aber andere Verkehrsteilnehmer offensichtlich nicht. Dies hat mir dann wieder in Erinnerung gebracht, warum diese Straße eine der unfallhäufigsten Straßen in Deutschland ist. Oder zumindest zu „meiner Zeit“ war… So hat mir die eine oder andere Szene während der Fahrt doch ein Kopfschütteln abgenötigt. Und ein mitleidiges Lächeln.

Auf der weiteren Fahrt passierten wir dann auch die Kreisstadt Stade. Stade gehörte übrigens im 17. Jahrhundert zu Schweden (Schwedentor und Schwedenspeicher erinnern noch an diese Zeit) und war früher auch Hansestadt. (https://stade-tourismus.de/de/hansestadt-stade/) Sie hat eine sehr schöne Altstadt und ist wirklich einen Besuch wert.

Wir fuhren aber weiter auf der B73 in Richtung Norden. Zwischen Neuhaus und Belum

machten wir noch einmal eine längere Pause, bevor wir dann die letzten Kilometer zum eigentlichen Ziel, dem kleinen Örtchen Wanna, zurücklegten.

Dort traf ich dann endlich meinen Jüngsten, den ich auch schon ein paar Jahre nicht mehr gesehen hatte, und seine Noch-Verlobte. Denn dieser Noch-Zustand sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Jetzt wisst ihr auch, warum ich mich überhaupt nach Deutschland aufgemacht hatte. Es sei denn, ihr habt das schon auf (https://www.instagram.com/go_north_the_beast/) Instagram mitbekommen.

Bis zum „Tag der Tage“ war es aber noch ein wenig Zeit. Denn Heute war Montag (2. September) und die Hochzeit würde erst am Samstag (7. September) stattfinden. Ausser dem hatte ich nur zehn Tage in Germanien, und diese Tage waren prall gefüllt worden von meinen Jungs, denn ich habe zwei von der Sorte…

Bereits am nächsten Tag war zu dritt ein Besuch geplant bei meiner Tante, die ich auch schon seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hatte. Trotz der langen Zeit, die vergangen war, haben wir ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Das Warum und Wieso gehört hier einfach nicht her, aber ich bin froh darüber, dass es so ist. Und auch meine Jungs sind ihr sehr zugetan. Da sie aber auch nicht gerade um die Ecke wohnt, war ich ganz froh, dass mein Jüngster das Fahren übernahm. Als wir uns dann am späten Nachmittag wieder voneinander verabschiedeten, haben wir bereits das nächste Treffen in vier Jahren verabredet. Dann wird sie 90 Jahre alt werden. Wenn das kein Grund ist! 🙂

Am nächsten Tag wurde dann mit dem Aufbau der Tanzfläche für die Hochzeit begonnen. Die Feier fand statt auf dem Hof der Brauteltern (sagt man das so?), und es waren noch einige Vorbereitungen zu treffen. Und der Hof ist riesig! Ich bin zwar auf dem Land groß geworden und habe auch schon viele Höfe gesehen, aber dieser war groß!

Zusammen mit Sohnemanns zukünftigem Schwiegervater haben wir die Tanzfläche ganz gut hinbekommen (Spoiler: Niemand hat sich die Haxen gebrochen…) und hatten dabei auch noch eine Menge Spaß.

Bei einem Besuch in Cuxhaven mit meinem Ältesten habe ich dann auch endlich -zum Glück- noch eine schwarze Hose ergattern können! Und auch noch ein paar Dinge besorgt, die ich wieder mit nach Schweden zurücknehmen würde. Lebensmittel hauptsächlich.

Ich will an dieser Stelle auch sagen, dass die komplette Hochzeit und die Vorbereitungen dazu vom Brautpaar selbst organisiert wurden. Und zwar Alles! Hin und wieder konnte man daher auch eine gewisse Nervosität spüren, wenn gerade mal etwas nicht lief wie geplant. Aber es hat dann doch alles so geklappt, wie gewünscht. Selbst das Wetter spielte mit, was in Anbetracht der damaligen Wetterlage über Nordgermanien nicht immer sicher zu sein schien.

Das Ergebnis war eine super tolle Party. Ich hätte mich sehr geärgert, nicht dabei gewesen zu sein. Einmal davon abgesehen, dass ich einige wichtige Leute im Leben meiner Jungs und meiner Schwiegertochter kennenlernen durfte. Allein schon deswegen hat sich die Reise gelohnt.

Natürlich musste nach der Party auch alles wieder abgebaut werden, was wir vorher aufgebaut hatten. Aber Abbauen geht oftmals schneller als Aufbauen, so war es zum Glück auch hier. Mein Ältester hat mich noch zu einer Wanderung in ein Naherholungsgebiet mitgenommen, der Wingst. Das kam natürlich auch Keira zugute.

Aber jede tolle Zeit geht einmal zu Ende, so war es leider auch hier. Meine Fähre zurück nach Schweden sollte am 12. September in Travemünde ablegen. Am 11. hatte ich den frischgebackenen Ehemann dann noch zur gemeinsamen Wohnung in Hamburg gebracht,

Hamburg, an der Alster

die ich dann auch noch sehen konnte. Diese Aktion hat mir dann aber ein Ticket wegen falschen Parkens eingebracht. Und mein Jüngster konnte gerade noch verhindern, dass „The Beast“ abgeschleppt wurde. In buchstäblich letzter Sekunde!

Passend dazu gab´s an dem Tag auch noch einen bundesweiten Probealarm. Aber keine Aufregung, ihr seid wohl nicht akut gefährdet…

Nach dieser Aktion habe ich mich dann auf den Weg Richtung Fähre gemacht, die am späten Nachmittag in Travemünde ablegen sollte. Dieses mal ging es allerdings nach Trelleborg und nicht nach Malmö.

Natürlich kam ich rechtzeitig am Fährhafen an. Der Self-Check-in funktionierte problemlos. Auch diese Fährpassage hatte ich schon am Anfang des Jahres gebucht.

Travemünde, auf dem Weg zur Ostsee

Die Fähre sollte um 15:30 Uhr ablegen, was sie dann auch tat. Sie kam aber erst nach Mitternacht in Trelleborg an. Also etwas später als geplant. Das störte mich aber nicht wirklich. Auch diese Fährpassage hat Keira ganz entspannt überstanden, genau so wie ihr Human.

Bei der Einreise nach Schweden wurden wir tatsächlich kontrolliert. Wenn man das so nennen darf… Ich hatte ein lockeres und nettes Gepräch mit dem Grenzbeamten. Wir durften natürlich weiterfahren.

Kaum aus Trelleborg heraus habe wir dann erst einmal auf einem Parkplatz an einer Tankstelle an der E6 die Nacht verbracht.

Auf dieser Rückreise hatten wir natürlich den Vorteil, dass wir uns an keine Termine zu halten hatten, sondern „frei Schnauze“ drauflos fahren konnten. Im Wesentlichen haben wir den selben Weg zurück genommen, den wir auch schon auf der Hinfahrt nach Deutschland gefahren sind. Von unwesentlichen Änderungen einmal abgesehen.

Also sind wir an Malmö vorbeigerauscht. Unter anderen Umständen hätte ich Malmö vielleicht besucht, aber ich kenne die Stadt schon.

Bei Helsingborg wechselten wir dann wieder auf die E4. Wie auf der Hinfahrt haben wir in Hyllinge einen kurzen Einkaufsstopp eingelegt, um frische Lebensmittel zu besorgen. Und etwas Knabberzeug für unterwegs… 😉

Die Nacht haben wir verbracht auf dem uns schon bekannten Rastplatz Mölletofta.

Am nächsten Tag ging es dann weiter, durch Jönköping auf einen weiteren Platz, den wir von der Hinfahrt schon kannten. Gyllene Uttern. Hier haben wir dann aber eine zusätzliche Nacht verbracht, auch deswegen, weil ich mich irgend wie nicht fit fühlte. Ich hatte mir in Deutschland schon eine Erkältung oder eine Grippe eingefangen, die jetzt noch einmal auf sich aufmerksam machte. Sohnemann hatte mir in Hamburg noch ein paar Mittelchen besorgt. Die konnte ich jetzt gut gebrauchen.

Nach zwei Tagen Pause ging es aber weiter in Richtung Norden. Immer noch darauf bedacht, möglichst treibstoffsparend unterwegs zu sein. Wir fuhren an diesem Tag bis kurz vor Gävle auf den Rastplatz Näsby bei Sandviken. Auf dieser Strecke bekam ich „The Beast“ erstmals auf einen Verbrauch von 8,4 Litern/100Km. Fand ich schon ganz gut. Vor allem dann, wenn man bedenkt, dass ich auch schon bei 11 Litern/100Km gelegen hatte.

( The Beast´s Dieselkasse)

In Gnarp, schon auf der E4 hinter Gävle, habe ich dann den nächsten Tankstopp für „The Beast“ eingelegt. Und war nicht schlecht überrascht, als ich sah, dass der Verbrauch noch mal verbessert worden war. Er lag bei genau 8 Litern/100 Km. Nicht schlecht für die alte Lady. Das sollte aber auch die Rekordmarke auf dieser Tour bleiben…

Auf dem Rastplatz am Naturum Höga Kusten haben wir dann die nächste Nacht verbracht, wie auf der Hinfahrt auch schon.

Kurz vor Örnsköldsvik haben wir die E4 verlassen in Richtung Ásele. Das hätte ich normalerweise nicht gemacht. Ich musste aber wieder einmal in die Nähe von Lycksele, denn dort war ein Kundenauftrag zu erledigen. Bis zu diesem Auftrag waren es aber noch ein paar Tage, und so habe ich auf bewährten Stellplätzen um Lycksele herum die nächsten Tage verbracht. Der kürzeste Weg dorthin führte nun mal über Ásele.

Wie ihr unschwer „erlesen“ könnt, sind wir wieder glücklich mit „The Beast“ in heimatlichen Gefilden gelandet. Eine meiner ersten Aktionen war es, einen neuen Keilriemen-Spanner für „The Beast“ zu bestellen.

(https://go-north-the-beast.net/the-beast-dieselkasse/)

Der kam auch recht schnell. Es war nach dem Einbau aber sehr viel schwerer, den Keilriemen wieder ordnungsgemäß zu installieren. Was daran lag, dass die eigentliche Spannrolle eine deutlich höhere und damit „spannendere“ 😉 Position hatte als beim ausgetauschten Teil. Wodurch sich aber auch der zu lockere Riemen bei „The Beast“ erklärte.

Mittlerweile ist es hier oben bei uns winterlich geworden, die Temperaturen sinken. Und leider ist auch die Auftragslage für mich nicht besser geworden. Es wird daher ein spannender Winter… Ich bin gespannt auf das nächste Jahr. Aber wie das so wird, erfahrt ihr dann auf diesen Seiten in diesem Blog.

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