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Mit „The Beast“ nach Germanien – Teil 1

Schon eine Weile her…

Der letzte Beitrag in diesem Blog ist nun schon eine Weile her. Es soll keine Entschuldigung werden, aber ich hatte eine Menge zu tun und bin überdies mit „The Beast“ noch sehr viel gefahren. Und nach meiner Rückkehr musste ich mich erst einmal um einen neuen Stellplatz für den kommenden Winter kümmern. Denn mein bisheriger wurde mir quasi unter dem Hintern und ohne Begründung „gekündigt“. Während ich bereits unterwegs war…

Wenn ihr euch daran erinnert, habe ich in einem der früheren Beiträge erwähnt, dass ich nach knapp zehn Jahren Abwesenheit aus Deutschland in diesem Jahr zu einem ganz speziellen Ereignis dahin zurückkehren wollte, wenn auch nur kurzzeitig.

Auch wenn das bisherige Jahr nur sehr wenige Aufträge eingebracht hat, ist es mir trotzdem gelungen, die benötigten Mittel dafür aufzubringen. Das klingt jetzt sehr nach Herumjammern, aber nicht immer läuft beruflich alles so, wie man es sich wünscht. Außerdem hatte ich Hilfe, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre.

The Beast-Dieselkasse

An dieser Stelle noch einmal ein großes „Dankeschön“ dafür!

Mittlerweile bin ich wieder zurück in Schweden und natürlich sehr gespannt, wie es weiterlaufen wird.

Die Reise beginnt

Lasst mich aber mit dem Anfang meiner Reise anfangen, auch wenn er schon eine Weile zurückliegt.

Es ist Ende Juli, und ich treffe ein paar „alte“ Freunde auf ihrem Rückweg vom Nordkap Richtung Strömsund und von dort weiter nach Deutschland. Die Beiden besuchen mich eigentlich immer, wenn sie im nördlichen Schweden unterwegs sind.

Ich war schon einige Tage mit „The Beast“ in der Umgebung von Lycksele unterwegs gewesen. Außerdem war gerade die Zeit der jährlichen „Motorveckan“ (https://motorveckan.se/program/) in Lycksele. Also war eine ganze Menge los in der Gegend, was man vor allem an den höheren Preisen und knappen Unterkünften merkte. Und natürlich an den doch teilweise ungewöhnlichen Fahrzeugen auf den Straßen…

Motorveckan Lycksele

Ich hatte mir schon vor meinem Treffen mit meinen Freunden darüber Gedanken gemacht, ob ich doch noch zu meinem Stamm-Stellplatz zurückfahre, um Alles zu checken, bevor ich mich auf den Weg nach Deutschland mache. Da ich aber ohnehin schon „lightweight“ unterwegs war, das heisst, nur mit dem Nötigsten, was ich unterwegs brauchen würde, habe ich mich dann entschlossen, doch schon im „Beast“ loszufahren. Auch wenn es eigentlich dazu noch zu früh war. Aber die Reise würde ja auch noch lang sein, und so hätte ich mehr Zeit, mir das eine oder andere anzusehen. Die Fähre würde am 1. September am Nachmittag Richtung Travemünde ablegen.

Die eigentliche Herausforderung dieser Tour würde daher werden, möglichst laaangsaam voran zu kommen. Mal etwas Neues, hatte ich auch noch nicht.

Motorveckan Lycksele

Damit ihr das Ganze zeitlich etwas besser einordnen könnt. Ich hatte mich mit meinen Freunden am 25. Juli getroffen, einem Donnerstag. Wir hatten uns zu diesem Treffen den Parkplatz Enebacken, nicht weit von Lycksele, ausgesucht.

Da in Lycksele zu der Zeit noch die „Motorveckan“ tobte, habe ich mich bis einschließlich dem Wochenende noch in der Nähe aufgehalten. Am Montag, dem 29., begann dann die eigentliche Tour gen Süden. Bis zum Ablegen der Fähre war also jede Menge Zeit…

Ich hatte mir die Fahrt in einzelne Teiletappen eingeteilt. Wobei eine Teiletappe nicht zwangsweise auch einer Tagesreise entsprach. Eher im Gegenteil. Meistens mehrere Tagesreisen.

Erste Teiletappe

Als erste Teiletappe war das „Naturum Höga Kusten“ (https://www.hogakusten.com/de/naturum-hoga-kusten) angedacht.

Die erste Übernachtung habe ich am Rastplatz Tallbacken gemacht, etwa vierzig Kilometer vor Umeá. Hier stehe ich mit „The Beast“ desöfteren, vor allem dann, wenn ich in Umeá zu tun habe. Obwohl dieser Rastplatz direkt an einem kleinen See liegt und sich in unmittelbarer Nähe eines Feriendorfes befindet, scheint diesen Platz kaum einer zu kennen. Jedenfalls habe ich dort immer meine Ruhe und wie bereits erwähnt, kommt kaum jemand vorbei.

Und obwohl ich eigentlich kein Fan von größeren Städten bin, habe ich am nächsten Tag die Weiterfahrt über Umeá gemacht. Das ist die Stadt, in der man gefühlt alle 100 Meter durch einen Kreisverkehr fahren muss 😉 . Es ist aber auch eine Universitätsstadt und sie beherbergt das Museum „Guitars“ . Sehr sehenswert, selbst dann, wenn man sich nicht für diese Musikinstrumente interessiert (https://guitarsthemuseum.com/).

Ich wollte aber in Umeá nur meine Vorräte auffrischen. Außerdem habe ich das Museum schon früher einmal besucht. Damals bekam ich sogar eine Privatführung von einem der beiden Eigentümer.

Nach dem Einkauf fuhr ich direkt weiter über die E4 Richtung Örnsköldsvik (Ö-vik für die Eingeweihten).

Da die Zeit aber schon etwas weiter fortgeschritten war, habe ich noch einen Übernachtungsstopp auf dem Rastplatz Lögdeälven eingelegt. Da ist zu dieser Zeit des Jahres schon etwas mehr los als auf dem Rastplatz Tallbacken. Schon allein durch seine Lage direkt an der E4. Ich bleibe dort gerne mal für eine Nacht oder mehrere. Das Gute an dem Rastplatz ist die deutliche Trennung zwischen dem Platz für Lkw´s und „normalen“ Pkw´s.

Naturum Höga Kusten

Der nächste Reisetag führte dann über Ö-vik (nicht ohne einen LIDL- und Tankstopp) bis zum Erreichen der ersten Teiletappe, dem Naturum Höga Kusten. Wie ich erwartet hatte, war der Rastplatz proppevoll. So voll, dass ich ernsthaft überlegt habe, mir eine Alternative zu suchen. Ich habe dann aber doch noch einen akzeptablen Stellplatz gefunden.

Vielleicht habt ihr ja schon mal irgend eine Doku gesehen, die sich mit dem derzeitigen Zustand im Himalaya beschäftigt? Dort sieht man dann Aufnahmen, auf denen hunderte von Leuten im Gänsemarsch den Mount Everest besteigen wollen. Genau an diese Szenen musste ich am nächsten Morgen denken, als mein Blick nach dem Aufstehen in Richtung Skuleberget ging. Ihr wisst, was ich meine, wenn ihr die Bilder seht 🙂 . Und ja, ich weiß, dass der Skuleberget deutlich kleiner ist als der Everest…

Als nächstes Etappenziel hatte ich mir Gävle ausgesucht. Ganz einfach deswegen, weil ich auf Höhe Gävle auch die Küste verlassen und Richtung Landesinnere fahren würde. Bis Dahin würde es aber noch ein paar Tage dauern. Ihr kennt das sicher: Der Weg ist das Ziel. Vor allen Dingen dann, wenn man so viel Zeit hat wie ich.

Vielleicht war ich ja doch ein wenig zu früh losgefahren? Jedenfalls kam das Kraftwerk in „The Beast“ nicht annähernd an seine Leistungsgrenzen. Zudem wollte ich die Tour mit möglichst geringem Treibstoffverbrauch bewältigen. Von daher kam mir dies also sehr gelegen.

Am Tag der Abfahrt vom Naturum waren wir aber wenigstens schon im August angekommen.

The Beast am Indalsäven-Delta

Zunächst aber führte der Weg weiter auf der E4 in Richtung Süden. Meiner Meinung nach ist die E4 landschaftlich gesehen die langweiligere Route, verglichen mit der anderen Nord-Süd-Route, der E45. Aber sie ist auch die schnellere und geografisch einfachere Strecke, da sie überwiegend autobahnähnlichen Charakter hat. Auf der E45 kann man also um einiges mehr von Schweden sehen, als auf der E4. Will jemand aber in 48 Stunden von Deutschland zum Nordkapp fahren (solch sinnlose Fahrerei hat es ja schon gegeben), nimmt man am besten die E4.

Für Keira und mich endet aber der nächste Tagestrip am Indalsälven-Delta. Den Stellplatz benutzen viele Einheimische als Ausgangspunkt zum Wandern im Delta und zum Joggen. Es gibt dort zwar nicht die üblichen Ressourcen wie auf einem Rastplatz, aber er bietet viel Platz und eben Wandermöglichkeiten. Da konnte dann auch Keira auf ihre Kosten kommen.

Da wir aber noch sehr viel Zeit haben, wird dieser Stellplatz der erste, auf dem wir mehr als eine Nacht verbringen, genau genommen drei Nächte!

Die Lebensmittel- und Trinkwasservorräte waren aufgefüllt, die Batterie voll und die Sonne schien. Es gab also genügend Solarpower und damit kein Stromproblem.

Wir haben die Tage genutzt, um uns die Beine auch einmal auf längeren Wegen zu vertreten. Und ich persönlich habe viel in meinen Büchern gelesen. Unter anderem auch eines, welches ich schon drei mal begonnen, aber nie bis zu Ende durchgelesen hatte.

Sundsvall und sein „Skvader“

Nach diesem längeren Stopp ging es dann weiter an Sundsvall vorbei Richtung Süden… Ich hatte kurz überlegt, einen Pitstopp in Birsta zu machen, dem großen Gewerbegebiet nördlich von Sundsvall. Ich suchte ja auch noch eine schwarze Hose…

Den Gedanken habe ich aber schnell wieder verworfen, denn wir waren ja noch mit allem Notwendigen gut versorgt. Außerdem war ja das Reisebudget beschränkt.

Ich habe, wie immer, die mautpflichtige Brücke „Sundsvallsbron“ genutzt. Es gibt natürlich auch eine mautfreie Option, durch Sundsvall hindurch. Die Maut kostet aber nur wenige Kronen, die direkt von meinem Konto abgebucht werden. Die mautfreie Option führt aber direkt durch Sundsvall und ist recht zeitintensiv und ihr verfahrt mehr Treibstoff, als ihr an Maut sparen würdet.

Es lohnt sich aber dennoch, einen Abstecher durch Sundsvall zu machen. Nicht wenige bezeichnen sie als eine der schöneren Städte in Schweden. Und gar nicht weit von Sundsvall in südwestlicher Richtung findet ihr „Sveriges geografiska mittpunkt“, Flataklocken, mitten im Wald. Verfahrt Euch nicht! Passt aber auf, dass ihr auf eurem Weg dahin keinen Skvader unter die Räder bekommt (https://de.wikipedia.org/wiki/Skvader)…. Ich weiss ja auch nicht, wer zuerst da war, der Skvader oder der Wolpertinger.

Es sind aber auch noch gute 60 Kilometer bis dorthin.

The Beast an der Jungfrukusten

Wir lassen Sundsvall hinter uns und kommen in eine Region, die man hier „Jungfrukusten“ (https://jungfrukusten.nu) nennt. Warum die Schweden diese Gegend so nennen, hat sich mir noch nicht wirklich erschlossen.

Wir bleiben aber in dieser Region und richten uns in „The Beast“ auf dem Rastplatz Harmånger ein. Hier verbringen wir zwei Nächte. Ausserdem frischen wir unser Wasser und am nächsten Tag die Vorräte auf, denn ein ICA-Supermarkt befindet sich in Laufentfernung zum Platz. Der Stellplatz liegt zwar ziemlich direkt an der Hauptstraße, es lässt sich aber durchaus aushalten.

Es ist sehr sonniges Wetter, gut für den Solarertrag, dadurch natürlich auch recht warm. Zum Glück liegt der Platz direkt am Fluss und hat einige schattige Sitz- und damit auch Lesemöglichkeiten.

An dieser Stelle beende ich den ersten Teil meines Reiseberichtes nach Germanien und wieder zurück.

Der zweite und alle weiteren Teile sind schon geschrieben. Sie werden recht bald auf diesem Blog veröffentlicht werden.

Also: Stay tuned!

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