Go North -The Beast
The Beast

„The Beast“- Update Umbau, Teil 3

Umbau beendet!

Endlich fertig! Nicht, dass der Umbau mir keinen Spaß gemacht hätte, aber den Abschluss hätte ich mir dann doch etwas anders gewünscht. Wenn ihr die zwei vorhergehenden Beiträge zur Version „The Beast 1.3“ gelesen habt, dann wisst ihr, dass der Abschluss, sprich, das Einräumen, nicht unter optimalen Bedingungen stattfinden konnte. Wenn ich statt der vier mehr benötigten Tage nur deren zwei gehabt hätte, wäre die ganze Angelegenheit sehr viel einfacher und vor allem schneller abgelaufen. So aber habe ich für das Einräumen schlappe zehn Tage benötigt… Vielleicht hätte ich beim Ausbau einfach weniger Kaffeepausen machen sollen?

120 Meter Kabel

Mit dem Ergebnis des Umbaus bin ich aber sehr zufrieden. Sinn des Umbaus war es ja, mir eine Sitzecke mit integriertem ausziehbaren Bett zu schaffen. Dazu musste die vorhandene Schlafebene um etwa 70 Zentimeter abgesenkt werden. Letzten Endes wurde das komplette Interieur neu aufgebaut. Die Farbe der neuen Möbel ist weiß, während der vorherige Ausbau recht dunkel war. Man könnte jetzt einwenden, dass weisse Oberflächen doch sehr empfindlich sein könnten. Das mag stimmen, doch hier oben im Norden mögen wir es hell, vor allem im Winter. Deswegen habe ich auch sehr viel mehr Licht eingebaut. Dafür und für zusätzliche Steckdosen und USB-Ports wurden etwa 120 Meter Kabel verlegt. Zusätzlich zu den bereits vorher verlegten Kabeln.

Beheizter Hochschrank

Aufgrund gemachter Erfahrungen nach dem letzten Umbau habe ich mich auch dazu entschlossen, einen hohen Eckschrank einzubauen. Damit schaffe ich mir die Möglichkeit, größere Kleidungsstücke vernünftig aufhängen zu können. Das mag banal klingen, sorgt aber dafür, dass ich besser herankomme und dafür, das nasse Kleidung schneller trocknet. Deswegen verfügt der Schrank auch über eine zusätzliche Belüftung und Heizung. Die Küche ist etwas breiter geworden und vom Eingangsbereich unter das linke Fenster gewandert.

Ausziehbares Bett

Am Bett kann das Lattenrost zur Seite herausgezogen und am Fuß des Bettes eine Verlängerung eingehängt werden. Damit erreicht es eine Größe von 200 x 80 Zentimeter. Am Tage wird die Matratze einfach zur Wand hin versenkt und dient dann so zu sagen als Rückenstütze für die rechte Seite der Sitzbank.

Das Bett besteht aus drei Matratzenteilen. Der größere Teil dient, wie beschrieben, als Rückenstütze, die zwei kleineren Teile (je 80 x 35 Zentimeter) als Sitzpolster. Decken und Kissen verschwinden am Tage im Stauraum unter dem Bett.

…wer braucht schon Türgriffe?

Wer sich die Fotos genauer anschaut, wird feststellen, dass es an den Schranktüren keine Griffe gibt. Leider habe ich die Pushlocks, die ich ursprünglich einbauen wollte, nicht in der gewünschten Qualität bestellen können.

Ich habe mich daher bei diesem Umbau für eine andere Art der Ver-/Entriegelung entschieden (siehe Foto). Die Entriegelung funktioniert feder-unterstützt. Das heißt, dass mir die Tür entgegen federt, sobald ich die Entriegelung betätige. Ich kann dann die Tür auch ohne Griff öffnen. Die Verriegelung hingegen ist sehr kräftig und verhindert sicher ein Öffnen während der Fahrt.

Die Bilder in diesem Beitrag zeigen euch „The Beast“ im eingerichteten und (fast) fahrbereiten Zustand. Natürlich hätte ich versuchen können, Alles super und schön herzurichten für perfekte Fotos, aber das liessen die Umstände nun einmal nicht zu. Sicher werde ich das eine oder Andere noch umräumen, aber zunächst einmal bleibt es so. Manchmal habe ich ja auch noch andere Dinge zu tun, Geld verdienen zum Beispiel 😉 …

Q & A

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen, ein paar Fragen zum Umbau zu beantworten. Ein Q&A so zu sagen 🙂

-Wie deckst du deinen Energiebedarf im Winter?

Ich könnte jetzt ganz frech antworten: Aus der Steckdose! Und im Wesentlichen stimmt dies sogar. Nur muss dieser Strom in „The Beast“ ja auch irgend wo erzeugt werden.

Dafür habe ich verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen natürlich der Anschluss an Landstrom. Das muss ich wohl nicht näher erklären. Dabei wird dann auch die Batterie geladen. Zum Anderen kann „The Beast“ seine 230 Volt aber auch selbst erzeugen, solange die Batterie und der angeschlossene Wechselrichter diese hergeben. Die Batterie kann geladen werden über eine Solartasche. Der Vorteil dieser mobilen Solaranlage ist, dass ich sie genau zur Sonne hin ausrichten kann und dadurch eine bessere Ausbeute erziele als durch eine flach auf dem Dach installierte Solaranlage. Und ja, das funktioniert auch im Winter. Über einen Ladebooster wird die Batterie aber auch immer dann geladen, wenn „The Beast“ fährt. Und wenn alle Stricke reißen, hat „The Beast“ auch noch einen 2 kW-Generator an Bord. Über den kann sowohl die Batterie geladen werden wie auch 230 Volt direkt abgegriffen werden.

-Wie schützt du deine Wasserleitungen gegen Frost?

Gar nicht. Denn es gibt keine. Die Wasserversorgung wird nach diesem Umbau durch einen 20-Liter-Kanister sichergestellt. Wasser wird direkt dort abgezapft. In einer früheren Version gab es tatsächlich auch eine Pumpe und einen Wasserhahn. Die Verrohrung befand sich aber ohnehin im Inneren des Vans und war zusätzlich isoliert, weil ich ja wusste, wo ich mich überwiegend aufhalten würde… Ich habe aber für mich festgestellt, dass ich auch diese Dinge nicht wirklich benötige. Für die Entsorgung des Grauwassers gibt es ebenfalls einen 20-Liter-Kanister. Beide Wasserkanister sind leicht zugänglich unter der Küche installiert und können leicht entleert oder aufgefüllt werden. Im Normalfall muss der Wassertank einmal pro Woche gefüllt werden.

-Wie kommst du in Schweden an Gas?

Die Gasversorgung ist in Schweden recht einfach. Man kann auch an vielen Tankstellen seine Gasflaschen tauschen. Vorausgesetzt, man hat eine schwedische Gasflasche. Hat man keine schwedische Flasche, wird das Tauschen schwierig bis unmöglich. Da ich das Gas nur zum Kochen und Backen benötige, reicht bei mir eine 11-Kg-Flasche etwa ein Jahr. Für Notfälle habe ich aber auch noch zwei Kartuschenkocher an Bord.

-Wie heizt du „The Beast“?

Mit einer Dieselheizung. Ich habe von Anfang an auch nie einen Gedanken an eine Gasheizung verschwendet. Zum einen bekomme ich Diesel an jeder Tankstelle. Zum anderen gibt es bei Diesel keine Probleme bei niedrigen Temperaturen, wie beim Gas möglich. Meine Dieselheizung wird über zwei 10-Liter-Tanks versorgt, die ich nach Bedarf anschließe und auch jeden für sich einzeln befüllen kann.

-Wie hast du „The Beast“ isoliert?

Vereinfacht gesagt: Wie die Außenwand eines Hauses. Die Gesamtdicke der Isolierung ist rundum mindestens zehn Zentimeter. Die äußeren 2,5 cm bestehen aus Armaflex-Isolierung. Es folgt eine Luftschicht von ebenfalls 2,5 Zentimeter. Die restliche Isolierung besteht aus Schafwolle. Der Innenraum ist komplett mit Holz verkleidet. Diese Arbeit musste ich aber nicht dieses Mal machen, sondern sie wurde bereits beim letzten Ausbau erledigt. Seinerzeit habe ich den Wagen komplett entkernt. Die Isolierung ist höchst effektiv. Heizen muss ich, bedingt auch durch die Abwärme verschiedener Geräte, erst ab Temperaturen niedriger als -5°C.

Noch irgend welche weitere Fragen? Dann am besten eine Email schreiben, kommentieren oder über Facebook…

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